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Sonnenfenster

Heute ist es im Laufe des Vormittages plötzlich extrem windig geworden. Bald darauf hat´s geregnet. Und die Temperaturen waren blitzschnell um ca. 5 Grad gesunken. 

Mai, wo bist du?

Ich war in der Arbeit und irgendwie schien das Wetter aufs Gemüt unserer heutigen Kundschaften zu drücken. Viele waren extrem schlecht gelaunt, mürrisch, grantig, nörgelnd. Naja, nicht jeder Tag ist gleich. 

Umso mehr hab ich mich auf den nachmittäglichen Spaziergang gefreut, den ich aufgrund des Wetterumschwungs beinahe doch nicht gemacht hätte.

Ja, HÄTTE! Was bin ich froh, dass ich um die Wirkung meines täglichen Gehens inzwischen gut Bescheid weiß. 

Und so hab ich mich dann, ausgerüstet mit Regenjacke und Regenschirm, auf den Weg gemacht. Zumindest eine kurze Runde sollte es sein. 

Den Großteil meiner Tagesschritte hatte ich nämlich sowieso schon absolviert. 

Also. Gesagt, getan.

Und siehe da. Mit jedem Schritt, den ich tat, wagte sich die Sonne weiter hervor. 

Da hab ich doch wohl tatsächlich ein Sonnenfenster erwischt.

Ich konnte einige, wirklich sehr schöne Fotos schießen und so den Zauber zwischen Wolkenspiel und Sonnenschein einfangen. 

Auch heute sind mir wieder Enten und Vögel begegnet. Und der Ruf des Kuckucks hat mich begleitet.

Eine prächtige Regenbogenforelle ist Modell gestanden und hat das Fotoshooting bereitwillig über sich ergehen lassen. 

Durch den grade zuvor gefallenen Regen war die Natur frisch gewaschen. Die Luft fühlt sich dann auch wieder reiner und sauberer an. Alles glitzert. Die Wasseroberfläche des Sees, die frischen Blätter der Bäume, die Köpfchen der Blumen, die die Regentropfen noch als Zierde tragen.

Dichterherz, was willst du mehr. 

Ich atme die Magie der Umgebung, die Poesie der Schöpfung und den Zauber des Moments. 

Der See hat mir geflüstert, wie wichtig es ist, mit dem Rhythmus des Jahreskreises zu gehen. Wie wertvoll es ist, sich mit der Natur zu verbinden.

Wie erfüllend ist doch die demütige Dankbarkeit allem Leben gegenüber. 

Ich bin die Birke, ich bin das Wasser, die Erde, der Fisch.

Und trotz aller Verbundenheit bin ich immer noch ich. Wie wunderbar ist doch die Welt.

(c) Lydia Ruckensteiner

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Elke Haberfellner (Sonntag, 30 Mai 2021 20:53)

    Hurra, ein Orbs war wohl mit von der Partie. Sensationell!!